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Tourismus: Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten

Das raue und bergige Lesotho mit seinen hohen Bergpässen, spektakulären Wasserfällen und Schluchten ist das ideale Land für Trekkingtouren mit Pferd, wie der Reisebericht von Geo bezeugt.

Teile der folgenden Informationen finden Sie auch in anderen Kapiteln, dort allerdings in einem anderen Zusammenhang (z.B. Wirtschaft oder Kultur). Für den touristisch Interessierten sind alle für ihn relevanten Informationen in diesem Kapitel zusammengefasst und ergänzt.

Die touristische Infrastruktur in Lesotho ist rudimentär, und Informationen sind eher spärlich sowie häufigen Änderungen unterworfen. Für die folgenden Angaben besteht daher keine Gewähr.

Nach dem Kenntnisstand des Autors gibt es lediglich zwei Reiseführer, die sich ausschließlich mit Lesotho beschäftigen. In Deutschland ist der Reiseführer (2013) des südafrikanischen Autors David Fleminger erhältlich und in der GIZ-Bibliothek in Bonn verfügbar. Hingegen ist der Reiseführer (2009) von Russell Suchet, Besitzer der Sani Lodge seit 1992, im deutschen Buchhandel nicht erhältlich und wird in erster Linie nur regional, d.h. in Südafrika und Lesotho, vertrieben. Ansonsten wird häufig in einem Reiseführer über Südafrika zugleich auch Lesotho erwähnt. Hin und wieder tauchen auch Artikel in Reisezeitschriften auf, zumeist jedoch in südafrikanischen.

Einige wenige Webseiten bieten einen Überblick über ausgewählte Sehenswürdigkeiten und Attraktionen. Aufgrund der insgesamt spärlichen Informationslage geben einige private Lodges, wie z.B. die Maliba Lodge, selbst touristische Informationen. Ebenfalls wird man bei einigen südafrikanischen Reiseagenturen fündig. Staatliche Organisationen wie z.B. das lesothische Hochkommissar in England, die ‘Lesotho Tourism Development Corporation’ (LTDC) und die ‘Lesotho Highlands Development Authority’ (LHDA) bieten umfangreichere Informationen.

Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten bietet sich Lesotho insbesondere für Outdoor-Aktivitäten an. Einige sind im Folgenden ebenfalls mitaufgeführt. 

Talsperren

Derzeit sind zwei der insgesamt fünf geplanten Talsperren im Rahmen des ‘Lesotho Highlands Water Project’ fertiggestellt. Die Stauseen zeichnen sich durch schmale, lang gestreckte Formen aufgrund der tief eingeschnittenen Flusstäler aus.

Das komplexe Wasserprojekt ging ebenfalls mit einer infrastrukturellen Erschließung des Landes einher, wodurch auch der Tourismus profitieren sollte. Auch die Talsperren sollen dem Tourismus zugutekommen. 

 

Katse-Talsperre

Die Katse-Talsperre ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Lesotho (Wasser für Südafrika), sondern stellt auch eine touristische Attraktion dar. Beeindruckend ist vor allem der Blick auf die gewaltige Talsperre, z.B. von der Terrasse der Katse Dam Lodge. In der Nähe der Katse Dam Lodge befindet sich auch ein kleiner Botanischer Garten (Katse Botanic Garden) mit einem Picknick-Bereich. Im Zuge der Flutung des Tals wurden einige Pflanzen Mitte der 90er Jahre dorthin verpflanzt, insbesondere die in den Maloti-Bergen endemische Spiralaloe.

Von Maseru ist die Talsperre über eine asphaltierte Straße in ca. 4 Stunden zu erreichen (220 km). Bilder und Informationen über die Talsperre bietet beispielsweise das Reiseblog von Roxanne Reid. In der unmittelbaren Umgebung der Talsperre gibt es ein paar Übernachtungsmöglichkeiten. Sie befinden sich alle in Katse Village, eine Siedlung, die im Zuge des Wasserprojektes entstand, um den Arbeitern eine Unterkunft anzubieten.

Die vorhandene bescheidene touristische Infrastruktur sowie der Botanische Garten wurden durch das ‘Lesotho Highlands Water Project’ (LHWP) verwirklicht. ‚LHWP-Tourism‘ bietet auch täglich geführte Führungen über das Gelände (Katse Dam Tours) der Talsperre an. Kurze und längere Bootstouren mit Fahrten zu der Malibamatso Brücke, zum Mohale Tunnel und zu zwei Inseln werden angeboten. Wassersport kann auf dem Stausee betrieben werden, aber die entsprechende Ausrüstung sollte mitgebracht werden.

Katse Information Centre Tel. +266 22910377 / 22910806/7/8/9
Katse Botanical Gardens Tel. +266 229 10311 / Email: botanical@lhda.org.ls
Katse Lodge Tel. +266 22910202
Weiteres Tourenangebot Tel. +266 633 20831 / 289 10202

 

Mohale-Talsperre

Erbaut zwischen 1998 und 2001 ist die Talsperre die zweitgrößte in Lesotho. Zu erreichen ist sie von der Hauptstadt Maseru über eine asphaltierte Straße in ca. 1 ¾ Stunden (90 km). Eine asphaltierte Straße besteht dort ebenfalls zur Katse-Talsperre. In etwa 3 ½ Stunden ist sie erreichbar (150 km).

Etwa 10 km westlich von Mohale Village ist gibt es ein Besucherzentrum. Das Lesotho Tourism Development Corporation bietet Bootstouren zu einer Insel (Thaba-Chitja Islan) an. Wie auf dem Katse-Stausee, kann auch hier Wassersport betrieben werden. Übernachtungsmöglichkeiten (Mohale Lodge) gibt es ebenfalls.

Mohale Info Centre Tel. +266 229 36217
Bootstouren Tel. +266 6274 5547

Pässe

Als Gebirgsland verfügt Lesotho über zahlreiche Pässe. Überwiegend sind die Pässe nicht asphaltiert und nicht wenige abenteuerlich. Der höchste Pass ist der Kotisephola Pass (3240 Meter), nordwestlich vom Sani Pass. Aber einige sind doch gut asphaltiert und mit dem Fahrzeug passierbar. Aber auch hier gilt Vorsicht. Schnee oder starke Regengüsse sind auch hier nicht zu unterschätzen.

Auf dem Weg zu den beiden Talsperren fährt man über zahlreiche asphaltierte Pässe. Ein Stopp lohnt sich. Fährt man von Maseru zur Katse-Talsperre ist der höchste Pass der Mafika-Lisiu Pass. Lässt man die Katse-Talsperre hinter sich und fährt zur Mohale-Talsperre, dann führt der Weg über den Mokhoabong Pass (2880 Meter). Von der Mohale-Talsperre in Richtung Maseru kommt man nach etwa 30-40 Minuten zum Lekhalong-la-Thaba-Putsoa(Blue Mountain Pass) (2633 Meter).

Einen Überblick über einige Pässe erhält man beispielsweise durch einen südafrikanischen Reiseblog, einen schweizerischen Fahrradtouren-Blog, und eine Online-Enzyklopädie informiert über gefährliche Straßen weltweit.

 

Mafika-Lisiu Pass

Der 3090 Meter hohe Mafika-Lisiu Pass liegt in der Nähe vom Bokong Naturreservat, etwa 150 km von Maseru. Besonders lohnenswert ist eine Rast auf dem Parkplatz und der Aussichtspunkt. Der Rastplatz ist ausgeschildert. Mit etwas Glück trifft man auf ein in Lesotho einheimisches Nagetier (Myotomys sloggetti). Sein Lebensraum sind die felsigen Regionen in den Bergen.

 

Sani-Pass

Der Sani-Pass ist wohl der bekannteste Pass in Lesotho und der höchste (2873 Meter) im südlichen Afrika. Anfang der 1950er Jahre überquerte der erste Landrover diesen Pass. Er liegt am Grenzübergang zwischen Südafrika und Lesotho. Er ist der einzige Übergang an der Ostgrenze Lesothos nach Südafrika. Zu beachten sind die aktuellen Öffnungszeiten des Grenzübergangs, aber ohnehin sollte der Pass nur bei Tageslicht befahren werden.

Empfehlenswert ist es, den Pass mit einem Allradfahrzeug mit hoher Bodenfreiheit zu befahren, denn die Straße ist auf der südafrikanischen Seite an den kritischen und steilen Stellen nicht asphaltiert. Wenn man von der südafrikanischen Seite aus über den Pass fahren will, ist ein Allradfahrzeug sogar Pflicht und ein Hinweisschild weist auch darauf hin. Vor allem bei Regen und im Winter, bei Schnee und Glättegefahr ist hohe Vorsicht geboten. Eine durchgängige Asphaltierung der Straße ist geplant.

Auf der südafrikanischen Seite kann man Tagestouren buchen. Sie starten in Underberg oder Himeville. Dort gibt es ebenfalls zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Wer jedoch mehr in die Natur möchte, der sollte sich eine Unterkunft in den Bergen suchen, wie z.B. eine Lodge am Fuße des Passes oder ein etwas was höher gelegenes Landhaus mit kleinen Cottages (Häuschen). Rustikal, mit einer einzigartigen Lage, ist die Lodge mit Campingmöglichkeiten direkt am lesothischen Grenzübergang. Nach Angaben der Betreiber befindet sich hier die höchstgelegene Bar Afrikas. Wer mit seinem Auto den steilen Pass nicht hinunterfahren möchte, kann hier auch auf einen Shuttle-Service zurückgreifen.

Ausführliche Informationen und visuelle Impressionen über den Sani Pass bietet Mountain Passes of South Africa.

Ts’ehlanyane Nationalpark

Der Ts’ehlanyane Nationalpark liegt in Distrikt Butha-Buthe. Ein Fußmarsch von zwei bis drei Tagen entlang des Hochplateaus im Bokong Naturreservat führt zum tiefer gelegenen Ts’ehlanyane National Park. Er liegt auf einer Höhe zwischen 1900 und 3000 Meter. Bis zur Grenze zu Südafrika, Stadt Clarens, sind es nur 15 Minuten mit dem Auto.

Der Park ist Teil des „Maloti Drakensberg Transfrontier Programme (MDTP), ein Projekt, das von Lesotho und Südafrika gemeinsam initiiert wurde, um entlang der 300 km Grenze zwischen beiden Ländern das natürliche und kulturelle Erbe gemeinsam zu fördern und zu verwalten

Als Unterkunft bietet sich die ‘Maliba Lodge’ an. Sie liegt im Park. Einen Reisebericht bietet eine amerikanische Bloggerin an.

 

Sehlabathebe Nationalpark

Der Park liegt auf über 2400 Meter über dem Meer, in den Maloti Bergen, im Südosten des Landes. Er grenzt an den südafrikanischen Drakensberg Nationalpark. Zwei Grenzposten verbinden beide Parks. Man erreicht den Park über den Bushman´s Nek Pass. Der Tsoelikane-Wasserfall ist seine Attraktion. Für Touristen ist der Park schwer zugänglich. Er ist auch kulturhistorisch bedeutsam, da das Volk der San, die als Jäger und Sammler durch das Land zogen, an vielen Stellen mehrere tausend Jahre alte Felszeichnungen hinterlassen haben. Eine lokale Fluglinie kann in Maseru gebucht werden und bringt den Touristen in die Nähe des Parkes zum Ort Ha Paulas. Der Park gehört seit 2013 zum UNESCO Weltnaturerbe.

Nach eigenen Angaben bietet die Sehlabathebe National Park's Lodge Übernachtungsmöglichkeiten für 40 Gäste.

Berge

Maloti Berge

Die Drakensberge, in Lesotho Maloti Berge genannt, sind von vulkanischem Ursprung und sind ein Gebirgszug im Grenzgebiet zwischen Südafrika und Lesotho im Nordosten des Landes. Seine Gipfel ragen über 3000m in die Höhe. Die höchste Erhebung ist der Berg Thabana Ntrlenyana. Der Sani Pass führt hinüber zu Südafrika. Das Hochplateau der Maloti Berge deckt fast 2/3 des Landes im Osten ab und bildet als ‘Highlands’ einen starken Gegensatz zu den ‘Lowlands’ im Westen. Im Jahr 2000 wurde ein Teil des Gebirges mit dem Ukhahlamba-Drakensberg Park auf südafrikanischer Seite auf die Liste des UNESCO-Welterbes gesetzt. Denn neben der atemberaubenden Landschaft, der Flora und Fauna betont die UNESCO auch den kulturellen hohen Stellenwert des Gebietes. Denn in zahlreichen Höhlen haben die Ureinwohner der San, die über 4000 Jahre dort gelebt haben, ihr spirituelles Leben mit Malereien zum Ausdruck gebracht.

 

Thabana Ntlenyana

Der höchste Berg im südlichen Afrika befindet sich in den Maloti-Bergen. Der Name des Bergs ‘Thabana Ntlenyana’ heißt übersetzt so viel wie ‘Schöner kleiner Berg’. Er hat eine Höhe von 3.482 Metern und ist von Gebirgsformationen ähnlicher Höhe umgeben. Der Berg befindet sich unweit des Sani-Gebirgspasses, der Lesotho mit Südafrika verbindet. Der Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Berg ist die Sani Pass Lodge.

 

Aktivitäten — Pony-Touren

Besser als mit einem Allrad lässt sich das Hochgebirge auf dem Rücken eines Basotho Pony (zur Zucht der Tiere siehe Rubrik Kultur) durchstreifen. Dieses genügsame, trittsichere und gutmütige Pferd ist auch für die Basotho ein übliches ‘Verkehrsmittel’. Das Angebot an Touren, auch über mehrere Tage, ist reichhaltig. Bekannte Startpunkte für solche Touren sind z.B. die Malealea Lodge, Sani Lodge oder Semonkong Lodge. Alle drei bieten auch weitere Aktivitäten, wie z.B. Mountain Biking, an. 

 

Skigebiet

Es gibt nur zwei Skigebiete im südlichen Afrika, eines davon liegt in Lesotho in den Maloti-Bergen auf einer Höhe von ca. 3000 Meter. Afri-Ski besteht aus 2 Pisten und Übernachtungsmöglichkeiten.

Wasserfälle

Maletsunyane-Wasserfall

Neben den Tugela Wasserfällen in Südafrika gibt es im südlichen Afrika keinen höheren Wasserfall als der Maletsunyane-Wasserfall. Doch während der Maletsunyane-Wasserfall ohne Stufen in die Tiefe fällt, besitzt der Tugela Wasserfall fünf Stufen mit einer Höhe von insgesamt 1000m.

Neben seinem eindrucksvollen Erscheinungsbild hat der Maletsunyane-Wasserfall auch noch eine andere Attraktion zu bieten. An seinen tosenden Wassermassen entlang führt der offiziell höchste Abseilweg der Welt. 2005 wurde der Abseilweg ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen. Das Abseilen wird von der Semonkong Lodge organisiert. Dort können auch weitere Aktivitäten wie Ausflüge auf Ponys gebucht werden.

 

Ribaneng Wasserfall

Der Wasserfall hat eine Fallhöhe über drei Stufen von insgesamt 100m. Der Name ist identisch mit der Gemeinde gleichen Namens im Distrikt Mafeteng, die mehrere Dörfer umfasst. Zu erreichen ist der Wasserfall z.B. von der Malealea Lodge (120 km von Maseru). Von dort werden Pony Touren mit Übernachtung zum Wasserfall angeboten.

 

Ketane Wasserfall

Der Wasserfall liegt im Mafeteng Distrikt. Nur zu Fuß oder mit dem Pferd ist der Wasserfall zu erreichen. Die Fallhöhe beträgt 122m. Ausgangspunkt für die Trekkingtour ist z.B. die Semonkong Lodge mit einer zweitätigen Pony Tour oder die Malealea Lodge mit einer viertätigen Tour.

Orte kultureller Bedeutung

Die Verbundenheit der Menschen in Lesotho mit ihrer Geschichte ist überall greifbar. So pilgern sie zu den zahlreichen Orten, wo die Ureinwohner des Südlichen Afrika, die San, vor vielen tausend Jahren mit ihren Felszeichnungen ihre Spuren hinterlassen haben.

 

Kome Höhlen (Ha Come Cave)

Die Höhlen, eigentlich Felsüberhänge, unter denen eine Ansammlung von Höhlenwohnungen (Name: Ha Kome) aus Schlamm errichtet wurden, befinden sich an den Ausläufern der Maloti-Berge ca. 1 Stunde von der Hauptstadt Maseru entfernt. Die Häuser sind noch heute bewohnt. Die Behausungen wurden im 19. Jahrhundert errichtet. Felszeichnungen lassen vermuten, dass auch die San die Felsüberhänge als Schutz benutzt haben.

 

Liphofung Höhlen

Die Höhlen, die eigentlich keine Höhlen sind, sondern vom Wasser ausgewaschene Felsüberhänge aus Sandstein, liegen 30 km von Butha-Buthe entfernt. Der Straßenzustand ist gut. Es gibt ein Besucherzentrum. Wie in den anderen Höhlen sind Felszeichnungen der San zu bewundern.

 

Blick von Thabo Bosiu auf den Qiloane Montain.  © BöxkesBlick von Thabo Bosiu auf den Qiloane Montain. © BöxkesThaba Bosiu

In der Geschichte von Lesotho spielt der Thaba Bosiu eine wichtige Rolle (siehe auch Kapitel Geschichte), denn im Kampf gegen andere Bantuvölker und den Buren hatte sich der König 1824 mit seinem Volk auf dieses Plateau zurückgezogen und erfolgreich die Unabhängigkeit seines Volkes verteidigt. Seit 1967 ist der Berg ein Nationaldenkmal. Auf dem Plateau liegt unter anderem Moshoeshoe I. begraben.

Das Plateau liegt ca. 30 km ostwärts von der Hauptstadt Maseru, ist 120 Meter hoch und bietet einen schönen Rundblick über die Ebene. Es werden vor Ort geführte Touren angeboten. 

Neben dem Berg Thaba Bosiu befindet sich der Qiloane Mountain (siehe Bild). Nicht ohne Grund diente dieser Berg als Vorlage für den Basotho-Hut (Mokorotlo), der auch auf der Nationalflagge abgebildet ist.

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