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Städte und Landnutzung

Städte und Landnutzung

Städte

Unter den größten Städten Lesothos ist die Hauptstadt Maseru auch das wirtschaftliche und infrastrukturelle Zentrum des Landes.
2006 lebten laut der letzten Volkszählung in Maseru knapp 200.000 Einwohner. Gegenwärtige Schätzungen belaufen sich auf rund 220.000 Einwohner. Die Stadt liegt am Fluss Caledon, der in Lesotho auch Mohokare heißt. Im Nordwesten bildet er die Grenze zur Republik Südafrika. Maseru liegt etwa 1500 Meter hoch über dem Meeresspiegel.
In Sesotho steht der Name Maseru für 'Ort des roten Sandsteins'. Die erste Besiedlung fand im frühen 19. Jahrhundert statt und am Anfang des 20. Jahrhunderts lebten etwa 1000 Menschen in Maseru. Während der britischen Kolonialzeit wurde 1869 eine Polizeistation eingerichtet, 1875 ein Krankenhaus für die Besatzungsmacht eingeweiht, die Brücke über den Fluss Mohokare wurde 1905 eröffnet, 1912 wurde die anglikanische St John's Kirche erbaut und die Arbeiten an der katholischen Kathedrale starteten 1955. Das erste Kraftwerk wurde 1933 fertig gestellt und 1949 das alte Wasserleitungssystem erneuert. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit (1966) war Maseru für die Funktion einer Hauptstadt insgesamt eher dürftig ausgestattet, so gab praktisch noch keine Industrie und außerhalb der Stadt noch keine geteerten Straßen. Die Geschäftswelt entwickelte sich entlang der 'Kingsway', die unter der Kolonialzeit als Verwaltungszentrum genutzt wurde. Zwischen 1966 und 1990 versiebenfachte Maseru seine geographische Ausdehnung von 20 km² auf 138 km². Heute leben in Maseru ca. 10 Prozent der Gesamtbevölkerung Lesothos. Laut einem Artikel (City profile Maseru) aus der Fachzeitschrift ‘Cities’ von Romaya und Brown aus dem Jahre 1999 stand die Stadt aufgrund des enormen Wachstums sowie dem mangelnden Landmanagement vor großen Problemen. Diese Probleme sind nach wie vor existent. So erschweren informelle Siedlungen eine effiziente Planung und Versorgung von notwendiger Infrastruktur, wie z.B. Wasserversorgung, und die Beschäftigungsmöglichkeiten wachsen nicht im gleichem Tempo wie die Bevölkerungszunahme. Daemane thematisiert darüber hinaus die soziale Ausgrenzung der armen Bevölkerung. Da sie sich kein Gehör bei der Regierung verschaffen können, werden sie bei der Planung kaum berücksichtigt. Die Zunahme der sozialen Ungleichheit im Kontext der Urbanisierung wird ebenfalls in der Doktorarbeit von Motŝoene thematisiert.

Die zweitgrößte Stadt Teyateyaneng (oft abgekürzt Ty) liegt ungefähr 40 km von Maseru entfernt auf einem 1600 Meter hohen Plateau. Die Stadt hatte nach der Volkszählung von 2006 über 60.000 Einwohner.

Mafeteng ist die drittgrößte Stadt Lesothos. Sie hat 32.000 Einwohner und liegt 75 km südwestlich von Maseru im gleichnamigen Distrikt.

Weitere größere Städte sind (Volkszählung 2006)

  • Maputsoe mit rund 30.000 Einwohnern,
  • Mohale´s Hoek mit rund 28.000 Einwohnern
  • Hlotse mit rund 25.000 Einwohnern

Stadtpläne sind dem Autor nicht bekannt. Am besten greift man hierzu auf den Dienst von Google Map zurück, z.B. Maseru oder Teyateyaneng.

Maseru 2007. Die Landschaft hinter den Gebäuden gehört zu Südafrika. (Panorama-Ansicht durch anklicken; Quelle: Wikipedia, Netroamer (CC BY 3.0))Maseru 2007. Die Landschaft hinter den Gebäuden gehört zu Südafrika. (Panorama-Ansicht durch anklicken; Quelle: Wikipedia, Netroamer (CC BY 3.0))

Landnutzung

Eine ausführliche Studie über die Veränderung der Landnutzung seit 1960 einhergehend mit einer Analyse der Ursachen und Konsequenzen für Mensch und Umwelt unternimmt Pando im Rahmen seiner Doktorarbeit. So werden u.a. als Folgen dieser Veränderung Devastierung (Landschaftszerstörung), Reduktion der Agrarproduktion, Zunahme der Bodenerosion und Verkauf von Agrarland identifiziert. Als unmittelbare Ursachen werden Dürre, Wassermangel, schlechtes Landmanagement und HIV/AIDS gesehen.

Gegenwärtig lebt etwa ein Viertel der Einwohner in den urbanen Gebieten. Als solche Gebiete gelten 11 Städte. Mitte der 70er Jahre lebten 10% der Bevölkerung in den Städten. Trotz der zunehmenden Urbanisierung lebt demnach der überwiegende Teil der Bevölkerung immer noch in den ländlichen Regionen.

Die ständig fortschreitende und unkontrollierte Urbanisierung gefährdet in Lesotho eine nachhaltige und in die Landschaft eingefügte Stadtentwicklung. Ineffizientes und intransparentes Landmanagement verhindern zudem eine planbare Urbanisierung. Als Folge entstehen zunehmend informelle Siedlungen.

Von 2000 bis 2011 hat sich die Stadtbevölkerung in Lesotho um mehr als 7 % erhöht. Das jährliche Wachstum beträgt fast 4 % (Quelle:Weltbank). Folgen sind nicht nur steigende Infrastrukturkosten und abnehmende Lebensqualität. Vor allem das Ausufern der Besiedlung in landwirtschaftlich nutzbare Landstriche vermindert das ohnehin schon knappe Angebot an Ackerland. Die Regierung hat deshalb in ihrem ‘National Strategic Development Plan’ einen besonderen Schwerpunkt aufgenommen. Es heißt dort: „promoting ring-fencing of towns and densification in designated urban areas to reduce encroachment on agricultural land, fragile ecologies and costs for the provision of basic infrastructure.” (Quelle: National Strategic Development Plan)
(Übersetzung: Förderung der Eingrenzung von Städten und Verdichtung bestimmter Stadtgebiete, um das Vordringen in Agrargebiete und in sensible Ökologien zu reduzieren und die Kosten für Basisinfrastruktur zu senken).

Gegenwärtig erfolgt in der Regel die Verteilung und die Nutzung des Landes durch die Chiefs. Es gibt nur wenige Bauern, die eigenes Land besitzen und bearbeiten. Dies ist alte Tradition in Lesotho. Doch dieses System hat große Nachteile. Wer das Land nicht sein Eigen nennen kann, verliert auch jedes Interesse daran, es zu schonen und nach ökologischen Gesichtspunkten zu bewirtschaften. Das Land kann auch nicht beliehen werden, um einen eigenen Betrieb aufzubauen. So ist der wirtschaftliche Ertrag der Landwirtschaft in Lesotho gering. Obwohl 50 % der Hausvorstände Frauen sind, dürfen sie kein eigenes Land besitzen oder es erben. Zudem ist das ganze System nicht transparent.

Stadt-Land-Verhältnis

27 % der Bevölkerung lebt in städtischen Gebieten. Das jährliche Wachstum dort beträgt 3,7 %. Entsprechend groß ist der Anteil der Landbevölkerung.

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