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Wirtschaftsstruktur

Wirtschaftsstruktur

Quelle: Shale, M. (2013): Unemployment biggest problem for Basotho, who also endorse illegal migration to get jobs. In: Afrobarometer Briefing Paper (119).Quelle: Shale, M. (2013): Unemployment biggest problem for Basotho, who also endorse illegal migration to get jobs. In: Afrobarometer Briefing Paper (119).Lesotho verfügt über keine diversifizierte Wirtschaft. Die meisten Menschen beziehen ihr Einkommen durch kleinbäuerliche Subsistenzwirtschaft, Mikrounternehmen und Arbeitsmigration, vor allem in den südafrikanischen Minen. Größerer Arbeitgeber in Lesotho ist neben dem Staat die Textilbranche. Des Weiteren existieren signifikante Einnahmen durch Wasserexport nach Südafrika. Ebenso werden kleinere Einnahmen durch die Diamantenminen erwirtschaftet. Seit Januar 2016 gibt es in Lesotho die eigene Börse ‘Maseru Securities Market’.

Viele Jahrzehnte haben Wanderarbeiter aus Lesotho in den Bergwerken und Haushalten in Südafrika ihr Geld verdient und ihre Familien im Heimatland unterstützt. Seit dem Ende der Apartheid hat sich jedoch die südafrikanische Nachfrage nach ausländischen Arbeitskräften stark verringert. Nach den Unruhen in den 90er Jahren, durch die Teile der Infrastruktur in den Städten zerstört wurden, beginnt seit 2001 ein bescheidener wirtschaftlicher Aufschwung, unterstützt durch die Diamantenfunde 2004 in den Bergregionen. Seit 2000 liegt das Wirtschaftswachstum nach der Weltbank zwischen 5 und 8%.

Eines der Kernprobleme für Lesotho ist die hohe Arbeitslosigkeit. Sie liegt laut der ILO seit vielen Jahren bei etwa 25 %. Nach einer Umfrage durch Afrobarometer gingen 2012 und 2014 weniger als 20 % der über 15jährigen einer bezahlten Tätigkeit nach und die Mehrheit sucht eine bezahlte Arbeit. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass für die Bürger die hohe Arbeitslosigkeit die wichtigste Herausforderung für die Regierung darstellt.

Die Agrarbetriebe sind zumeist klein und produzieren mehrheitlich für den Eigenbedarf. Produziert werden Kartoffeln, Mais, Gerste, Hafer, Weizen, Hülsenfrüchte, Kürbisarten und Hirse. Trotz der hohen Bedeutung der Landwirtschaft für Lesotho, müssen ca. ¾ der Nahrungsmittel importiert werden und zwar überwiegend aus Südafrika.

Die ökonomischen Aussichten werden von African Economic Outlook (Kollaboration zwischen der Afrikanischen Entwicklungsbank, OECD & UNDP) als moderat optimistisch eingeschätzt. Dies allerdings vor dem Hintergrund wachsender globaler Risiken, der Nachfrage nach Diamanten und der Fortführung der US-Handelsinitiative (African Growth and Opportunity Act, AGOA). Auch die Gesellschaft zur deutschen Außenwirtschaftsförderung (Germany Trade & Invest) geht bei einem konstanten Wirtschaftswachstum um etwa 5 % von einem positiven Trend aus. Impulse werden unter anderem im Staudamm- und Wasserkraftwerkprojekt gesehen. Optimismus herrscht auch für die Textilindustrie. In einer Bewertung der wirtschaftlichen Lage kommt die Weltbank 2015 zu einem mehrheitlich positiven Urteil, stellt jedoch fest, dass sich Lesotho an einer Wegscheide befinde, die mehr Wachstum, eine effektivere Rolle des Staates und eine größere Dynamik des privaten Sektors fordert. Denn es fehlt laut der Weltbank an einem nachhaltigen und integrativen Wachstum sowie an einer effizienten öffentlichen Verwaltungsstruktur.

Die allgemeine Entwicklung des Landes ist in den letzten Jahren kritisch zu sehen. Diese Einschätzung spiegelt sich auch in einer Meinungsumfrage von Afrobarometer wider. Während 2012 noch eine knappe Mehrheit der Menschen in Lesotho von der richtigen Entwicklungsrichtung überzeugt waren, waren es 2014 weniger als 40%.

 

Dokumentation (14 Minuten, Englisch): Lesotho - Survival - Africa (2005, ABC Austria) - Krise der Textilindustrie, Tourismus und Diamantenminen als neue Hoffnungsträger

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