Nationale Strategien und ProgrammeDer ‘African Peer Review Mechanism’ bescheinigte Lesotho 2011 einen nur geringen Fortschritt bei der Implementierung der nationalen Aktionspläne. Talitha Bertelsmann-Scott, tätig beim South African Institute of International Affairs (SAIIA), sieht u.a. in einer engeren Zusammenarbeit mit der Weltbank und der USA Chancen für einen Wirtschaftswachstum.
Die Ausgaben der einzelnen Ministerien betrugen für das Finanzjahr 2018/19 rund 9 Milliarden. Geplant waren knapp 14 Milliarden. Für das Finanzjahr 2019/2020 sind 14 Milliarden geplant. Vision 2020Als ein grundlegendes Dokument zur Entwicklung des Landes wird die im Jahre 2000 formulierte ‚Vision 2020’ gesehen. In der Zusammenfassung heißt es dort: Als Umsetzungsstrategie für die Vision 2020 wurde für die Periode 2003-2007 die erste Armutsminderungsstrategie (PRS – Poverty Reduction Strategy) veröffentlicht. Die Aufstellung eines solchen Planes ist in der Regel eine Voraussetzung für die Gewährung von Geldern des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank im Rahmen der Entschuldungsinitiative (HIPC-Initiave). Lesotho erfüllt jedoch nicht die Bedingungen für eine Teilnahme an der HIPC-Initiative da die Weltbank und der IWF das Verschuldungsrisiko als mittelgroß einschätzen. Ein Nachfolgedokument ist der National Strategic Development Plan (2012-2017). Dieser nationale Strategieplan deckt zugleich die Armutsminderungsstrategie mit ab.
Der 'National Strategic Development Plan'Im März 2012 wurde der National Strategic Development Plan (NSDP) veröffentlicht. Der Plan greift u.a. die Millennium-Entwicklungsziele mit auf. Er unterstreicht die Notwendigkeit eines 'radikalen Umbaus' (radical transform) der Wirtschaft und dient als eine Umsetzungsstrategie der nationalen Zielvorstellung 2020. Um all die zu erreichen, strebt der Plan an: 1. Hohes Wirtschaftswachstum, das Arbeitsplätze für alle schafft Die Umsetzung des Planes soll nicht nur eine Änderung der Wirtschaftsstruktur, sondern auch ein nachhaltiges Wachstum von 5 % jährlich erzielen. Dies soll 47.000 neue Arbeitsplätze schaffen mit einer jährlichen Steigerungsrate von 3 %. Um dies zu erreichen, werden Änderungen im Steuerwesen, in der Verwaltung und in der Haushaltspolitik notwendig, wobei die Bindung des Loti an den südafrikanischen Rand erhalten bleiben soll. Im Einzelnen: Zu 1. Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze Zu 2. Schlüsselinfrastruktur (key infrastructure) Zu 3. Verbesserung der Grundfähigkeiten (skills base), der Einführung von Technologie und die Schaffung von Grundlagen für Innovation Zu 4. Verbesserung der Gesundheit, Kampf gegen HIV und AIDS und die Reduzierung der Vulnerabilität Zu 5. Umkehr des Prozesses zunehmender Umweltschäden und Anpassung an den Klimawandel Zu 6. Schaffung von Frieden, demokratischer Kontrolle und Aufbau wirksamer Institutionen
Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs) und die Agenda 2030Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) kommt über die Millenniums-Entwicklungsziele in Lesotho zu einem durchwachsenem Urteil. Im Statusbericht von 2013 werden nur 2 Ziele mit „ on track“ (im Plan) bewertet, während bei 3 Zielen die Bewertung „slow progress“ (geringe Fortschritte) und bei 3 weiteren die Bewertung „off track“ (Zielfortschritte nicht im Plan) vergeben wurden. Eine zusammenfassende Beurteilung von 2013 durch die UNDP der einzelnen Ziele: Ziel 1: Beseitigen von extremer Armut und Hunger Ziel 2 Primärschulbildung für alle Ziel 4. Senkung der Kindersterblichkeit Ziel 6. Kampf gegen AIDS, Malaria und andere Krankheiten Ziel 7. Ökologische Nachhaltigkeit sicherstellen Im August 2016 wurde ein Abschlussbericht vorgelegt.
Am 25. September 2015 verabschiedete Lesotho gemeinsam mit anderen Mitgliedern der UN-Generalversammlung die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. UmweltpolitikFür die Umweltpolitik ist in erster Linie das 'Department of Environment' (Ministry of Tourism, Environment and Culture) zuständig‚ dessen Mandat in der Verfassung von 1993 wie folgt festgelegt ist (section 36): Schon mit dem ersten 'National Environmental Action Plan (NEAP)' von 1989 unterstrich die Regierung von Lesotho ihre Absicht, sich für den Erhalt der Umwelt einzusetzen. Weitere Informationen und aktuelle Dokumente, die sich unterschiedlichen Umweltaspekten widmen, können der Webseite des Ministeriums entnommen werden. Ebenfalls werden in einem Handbuch der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (engl. SADC) politische und rechtliche Aspekte beleuchtet.
Internationale Abkommen Auf internationaler Ebene unterstützt die Regierung die Prinzipien im Umweltschutz, so wie sie in der Stockholmer Deklaration von 1972 und der Deklaration von Rio 1992 (Agenda 21) festgelegt wurden. Die Agenda 21 ist ein umweltpolitisches Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert, das auf der 'Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCED)' in Rio de Janeiro 1992 von 172 Staaten beschlossen wurde. Mit dem NAP (siehe nationale Ebene) soll zugleich die Agenda 21 in konkrete Aktionen in Lesotho umgesetzt werden. Die folgenden internationalen Übereinkünfte (Conventions) wurden ebenfalls unterzeichnet:
BildungspolitikIm November 2008 veröffentlichte das Bildungsministerium einen Bildungsplan, der sowohl die Reformschritte, als auch die allgemeinen Grundsätze der Bildungspolitik definiert. Er basiert auf dem strategischen Bildungsplan für die Jahre 2005-2015. In 2010 werden detaillierte Verfahrensweisen in der Administration von Schulen und Lehrkörpern gesetzlich (Education Act 2010, No 3) verankert. Eine Zusammenfassung der Bildungspolitik bietet UNESCO (2010). Nützlich ist auch eine kleine Dokumentensammlung von Regierungsdokumenten, die das ‘International Institute for Educational Planning’ der UNESCO zusammengestellt hat (in die Suchmaske 'Lesotho' eingeben).
Weitere nationale Sektorstrategien und -programme
Weitere Dokumente befinden sich auf der Regierungsseite. |